Donnerstag, 07.04.2011

3 Fragen an Martin Bader

Vor dem Spiel gegen die Bayern hat sich fcn.de mit Sport-Vorstand Martin Bader unterhalten.

fcn.de: Martin Bader, den Club erwartet ein Urteil des DFB-Sportgerichtes wegen eines Becherwurfes nach dem letzten Heimspiel gegen Werder Bremen. Nach den Vorkommnissen vom vergangenen Wochenende beim Spiel von St. Pauli gegen den FC Schalke 04 hat sich die Problematik noch einmal verschärft. Wie bewerten Sie diese Entwicklungen?

Martin Bader: Bei allem Verständnis für Leidenschaft und Emotionen schadet solch ein Verhalten dem Verein, da es empfindliche Sanktionen nach sich zieht. Die Thematik des Werfens von Gegenständen betrifft nicht nur St. Pauli, auch der 1. FC Nürnberg musste in der vergangenen und auch in dieser Saison schon mehrmals Strafen wegen Feuerzeug- oder Becherwürfen zahlen. Niemandem bringen diese leichtsinnigen Aktionen etwas, der Schiedsrichter wird deshalb nicht anders pfeifen. Ein Einzelner kann dem Verein dadurch großen finanziellen Schaden zufügen, und darunter leiden am Ende alle.

fcn.de: Nach den zwei Niederlagen gegen Bremen und Köln entstand ein wenig der Eindruck, dass die Kräfte zum Ende einer langen Saison hin bei einigen Spielern schwinden. Wie beurteilen Sie das?

Martin Bader: Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass viele junge Spieler in unserem Kader ihre erste Bundesliga-Saison erleben. Nehmen wir zum Beispiel Mehmet Ekici: Er hat im vergangenen Jahr seine Fußballschuhe noch in der 3. Liga geschnürt, jetzt ist er Stammspieler beim Club und hat sich nach seinem Debüt in November in der türkischen Nationalmannschaft durchgesetzt. Diese sportliche Weiterentwicklung ist mit entscheidenden Veränderungen auch neben dem Platz verbunden. Das mediale Interesse, die Aufmerksamkeit, die diesen jungen Spielern zuteilwird, steigt in hohem Maße. Mit den konstant gezeigten Leistungen verändern sich darüber hinaus die Ansprüche, die Erwartungshaltung des Umfeldes, der Fans und Journalisten. Solch ein Spieler weckt obendrein dann noch die Begehrlichkeiten anderer Vereine – das alles sind neue Eindrücke, neue Belastungen, die jeder junge Spieler erst einmal verarbeiten muss.

fcn.de: Viele Anhänger haben sich über die Schiedsrichter-Leistungen im nun schon dritten Spiel dieses Jahres geärgert. Wie ist Ihre Gemütslage in dieser Beziehung?

Martin Bader: Jeder Mensch ist bemüht, Fehler zu vermeiden. Wir hatten in diesem Jahr ein paar Mal das Pech auf unserer Seite, ich hoffe, das Pendel schlägt in den letzten Partien auch einmal wieder zugunsten des Club um. Doch wir sind gut beraten, uns nicht allzu lange damit zu beschäftigen, sondern uns auf unsere Leistung zu konzentrieren. Auch nach zuletzt zwei Niederlagen gibt es weiterhin nur fünf Mannschaften in der Bundesliga, die momentan in Deutschland besser sind als wir, darauf können wir stolz sein. Wir freuen uns jetzt auf ein ausverkauftes Haus zum Derby gegen die Bayern und wollen dort wieder positive Erlebnisse feiern. Zusammen mit unseren tollen Anhängern wollen wir am Samstag das ganze Frankenland zum Jubeln bringen.


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