Sonntag, 05.05.2013

Zwischen Mathe-Klausur und Startelf-Debüt

Niklas Stark hinterließ bei seinem Bundesliga-Startelf-Debüt einen "ordentlichen Eindruck".

Niklas Stark im Einsatz bei seinem Bundesliga-Debüt gegen 1899 Hoffenheim.

"Es ist ein Traum, auch in Zukunft bei dem Verein zu spielen, bei dem ich schon seit der E-Jugend bin", sagte der im fränkischen Neustadt an der Aisch geborene Youngster zu seiner Vertragsverlängerung im Januar 2013. Zu Jahresbeginn hatte der 1. FC Nürnberg das Talent aus dem eigenen Nachwuchs vorzeitig langfristig bis zum 30. Juni 2016 an den Verein gebunden und mit einem Lizenzspielervertrag ausgestattet.

Vier Monate später ging bereits der nächste Traum des Club-Talents in Erfüllung: Niklas Stark darf sich Bundesligaspieler nennen. Beim Spiel bei 1899 Hoffenheim (1:2, 0:2) am Samstag, 27.04.13, wurde er erstmals in der Bundesliga zur Halbzeit eingewechselt. Schon eine Woche später, gegen Bayer Leverkusen, feierte Niklas gar sein Startelf-Debüt an der Seite von Timmy Simons auf der Doppelsechs. Der Routinier, ältester Feldspieler der Bundesliga, und der Youngster, einer der jüngsten Club-Bundesliga-Akteure aller Zeiten, unterlagen Seite an Seite zwar dem frisch gebackenen Champions League Teilnehmer (0:2, 0:1), doch Trainer Michael Wiesinger bescheinigte dem Nachwuchsspieler auch gegen das drittbeste Team der Bundesliga, gespickt mit Nationalspielern, „eine ordentliche Leistung“ geboten zu haben.  

Seit der E-Jugend beim Club

Neun Jahre jung war er, da schnürte Niklas, der vor dreieinhalb Wochen das 18. Lebensjahr vollendet hat, bereits die Fußballschuhe für den 1. FC Nürnberg. Er hat sämtliche Junioren-Nationalteams des DFB durchlaufen und sicherte sich bei der U17-Europameisterschaft 2012 den Vize-Titel mit seinem Team. Derzeit spielt „Nik“ in der U18 des DFB unter Trainer Horst Hrubesch. Beim 1. FC Nürnberg lief er bis vor kurzem als Mannschaftskapitän der U19 auf, wo er an der Mission Klassenerhalt in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest mit feilte."Sollte die U19 nächste Woche im letzten Saisonspiel noch die Chance auf den Ligaverbleib haben, müssen wir abwägen, ob "Nik"  wieder zurückkehrt", erklärte Michael Wiesinger am Sonntag, 05.05.13. 

Schon in der Wintervorbereitung durfte der 1,89m große Allrounder ("Mir ist relativ egal, wo man mich einsetzt.") im Winter-Trainingslager erstmals Profi-Luft schnuppern und kam im Testspiel gegen Sporting Lokeren sogar 90 Minuten zum Einsatz. In seinem ersten Bundesliga-Einsatz, über den er sich "riesig gefreut" hat, setzte sich Niklas bereits gut in Szene. Hoffenheim-Keeper Koen Casteels holte ihn unsanft von den Beinen. Es blieb nur der Elfmeterpfiff, den Timmy Simons, doppelt so alt wie Niklas, zum 1:2 verwandelte.Timmy Simons ist neben Javier Pinola auch der Spieler, der ihm im Spiel gegen Leverkusen Sicherheit und Ruhe vermittelte, wie "Nik" verriet.

Nächstes Jahr baut "Nik" sein Abi

Druck empfinde er aber nicht, im Gegenteil. "Es macht Spaß mit den Jungs zu trainieren und zu spielen. Die größten Unterschiede sind das Stadion, die Fans und die Autogrammwünsche", konkretisierte Niklas Stark, der seine Ziele fest im Blick hat und andeutet, dass er "weitere Erfahrungen sammeln will und Lust auf mehr" verspürt. Im nächsten Profi-Trainingslager ist er wieder mit von der Partie und soll laut Michael Wiesinger erneut "Frische und Unbekümmertheit" in die Truppe hinein bringen. 

Derzeit drückt „Nik“ noch die Schulbank, weshalb er bei den Profi-Trainingseinheiten am Vormittag bisher noch fehlt. Im Moment müssen Klausuren wegen des engen Terminkalenders immer wieder verschoben werden: "Am Freitag habe ich zum Beispiel die Mathe-Klausur verpasst, weil ich mich auf das Spiel am Samstag konzentrieren sollte", erklärte Niklas Stark mit einem Grinsen. Im Juni nächsten Jahres will der Defensiv-Allrounder sein Fach-Abitur aber in der Tasche haben. Danach kann sich Niklas voll und ganz auf das runde Leder konzentrieren. "Ich hoffe, das Vertrauen des Vereins in mich schnell zurück zahlen zu können", sagte Niklas bei seiner Vertragsverlängerung im Januar noch. Er ist auf dem besten Wege.  


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