Wolf rettet Punkt in der Lausitz

Club-Linksaußen Ivan Saenko und Cottbus' Steffen Baumgart

Cottbus - Der 1.FCN hat sich mit einem Remis in die Bundesliga-Pause verabschiedet. Am Samstag (01.09.07) trennte sich das Team von Trainer Hans Meyer im Stadion der Freundschaft von Energie Cottbus mit 1:1 (0:1). Vor 15.089 Zuschauern waren die Gastgeber durch Dennis Sörensen in Führung gegangen. Der Däne traf per Foulelfmeter (15.). Trotz Gelb-Roter Karte für Robert Vittek (63.) und Unterzahl schafften die Cluberer dank einer Energieleistung noch den verdienten Ausgleich durch Andreas Wolf (85.).

Damit blieb der 1. FC Nürnberg auch in seinem vierten Bundesliga-Gastspiel in Cottbus ohne Sieg. Dafür hielt die Serie von Hans Meyer, der als Trainer auch in seiner sechsten Partie gegen Energie ungeschlagen blieb. Nach der Niederlage zuletzt gegen Bremen (0:1) tritt der Club mit nur einem Sieg (2:1 in Rostock) und vier Punkten in der Tabelle auf der Stelle und rangiert nach wie vor auf Platz 15. Dagegen wartet Cottbus noch auf seinen ersten "Dreier" und beklagt saisonübergreifend nach sieben Partien ohne Erfolgserlebnis die derzeit längste Durststrecke der Liga. Mit nur zwei Zählern ist das Team von Trainer Petrik Sander weiter Tabellenvorletzter.

Sörensen verwandelt Foulelfmeter

Die tonangebende Mannschaft in den ersten Minuten waren die Gastgeber, die gleich zwei Chancen hatten. Nach 60 Sekunden war ein Freistoß von Francis Kioyo zu Timo Rost abgeprallt, der den Ball im Strafraum aber nicht richtig traf. Club-Torhüter Jaromir Blazek sicherte sich die Kugel ohne große Probleme. Anschließend traf Ervin Skela den rechten Pfosten - ebenfalls nach einem Freistoß (5.).

Der Club hatte sich gerade gefangen, als Schiedsrichter Knut Kircher eine umstrittene Entscheidung traf: Kioyo wollte im Strafraum per Seitfallzieher treffen, verpasste den Ball aber. Kircher machte dafür ein Foul von Glauber verantwortlich und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Dennis Sörensen verwandelte den Strafstoß links unten und erzielte damit sein erstes Saisontor. Keine Chance für Blazek, der in die andere Richtung gesprungen war (15.).

Ein weiterer Pfostenschuss und immer wieder Blazek

Die Cluberer erspielten sich nun trotz des Rückstands erste Gelegenheiten - Ivan Saenko und Peer Kluge (25.) mit Distanzschüssen sowie Tomas Galasek per Freistoß (27.). Eine Minute später setzte Saenko den Ball knapp rechts am Cottbuser Tor vorbei. Danach kamen die Hausherren wieder auf. Nach einem Freistoß von links und einer Faustabwehr von Blazek hatte der Club Glück, dass der Ball nach Rosts Vollspannschuss nur gegen den rechten Pfosten knallte (38.). Mit dem etwas unglücklichen, aber nicht unverdienten Rückstand ging's für die Cluberer in die Kabine.

Club-Trainer Hans Meyer schickte zur Pause Zvjezdan Misimovic aufs Feld, nachdem in der ersten Hälfte offensiv etwas die Kreativität gefehlt hatte. Der Bosnier kam für Jaouhar Mnari, der sein Startelf-Debüt gegeben hatte und im Vergleich zur Begegnung in Bremen für Marek Mintal in die Anfangsformation gerutscht war. Jan Kristiansen, für Michael Beauchamp von Beginn an auf dem Feld, hatte die erste Möglichkeit nach dem Seitenwechsel, doch sein Schussversuch aus elf Metern landete weit über dem Tor (51.). Zwei Minuten später Gefahr im eigenen Strafraum: Kioyo kam nach einem Eckball zum Kopfstoß, doch Blazek war zur Stelle und parierte stark. Auch gegen Dimitar Rangelov (53., 62.) und Sörensen blieb der Tscheche Sieger (53.). Auf der anderen Seite passte Misimovic im Strafraum gut zu Robert Vittek, der aber verzog (59.).

Duplizität der Ereignisse - nur andersrum

Nun kam auch Mintal ins Spiel (60.). Kaum war der Slowake auf dem Feld, musste er ansehen, wie Landsmann Vittek nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte sah (63.). In Überzahl drängte Cottbus auf die Entscheidung. Im Privatduell Kioyo gegen Blazek ging aber einmal mehr der Nürnberger Keeper als Gewinner hervor, als er den Kopfball toll über die Latte lenkte (68.). Nicky Adler ersetzte Glauber und kam zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz (75.), Meyer versuchte das Offensivspiel seiner Mannen noch einmal zu beleben. Wenige Sekunden später flankte Kristiansen klasse auf Peer Kluge, der Tomislav Piplica mit seinem Kopfball zu einer Glanztat zwang (75.). Fünf Minuten vor Schluss zahlte sich der große Aufwand für den Club aus. Nach einem Eckball von Misimovic stieg Abwehrchef Andreas Wolf im Cottbuser Strafraum am höchsten und köpfte aus etwa fünf Metern zum 1:1 ein! Wolfs erstes Saisontor und zweiter Bundesligatreffer überhaupt.

Aufmerksame Beobachter werden sich zu diesem Zeitpunkt an die letzte Begegnung der beiden Teams in der Lausitz (1:1) erinnert haben, als Nürnberg das Spiel klar im Griff hatte, um dann doch noch den späten Ausgleich zu kassieren. Nun lief es genau umgekehrt. Und wie damals hatte die Mannschaft mit dem späten Ausgleichstor auch noch die Möglichkeit zu gewinnen. Doch Adlers regulärem Treffer verweigerte Kircher in der 88. Minute zu Unrecht die Anerkennung. Mintal sollte Piplica nach einem langen Ball von Wolf behindert haben, stattdessen war es ein eigener Mann, der den Keeper zu Fall gebracht hatte. Letztlich konnte der Club mit dem Punkt aber zufrieden sein, denn "Teufelskerl" Blazek musste in der letzten Minute erst gegen Rost und dann noch einmal gegen Jiayi Shao sein ganzes Können aufbieten.

Nach der Bundesliga-Pause gegen 96

Die Bundesliga pausiert nun erstmal zwei Wochen. Für zehn Club-Nationalspieler geht es am nächsten Wochenende auf Länderspielreise, acht Akteure kämpfen dabei um Punkte in der EM-Qualifikation. Die nächste Partie für den 1. FC Nürnberg steht am 15. September (15.30 Uhr) an. Dann geht's im easyCredit-Stadion gegen Hannover 96. Die Niedersachsen bezwangen am Samstag den VfL Bochum mit 3:2.


Das Spiel im Stenogramm:

Energie Cottbus: Piplica - Baumgart, Mitreski, Kukielka, Angelov - Rost, Bassila - Sörensen, Skela, Rangelov (76. Rivic) - Kioyo (70. Shao)

1. FC Nürnberg: Blazek - Reinhardt, Wolf, Glauber (75. Adler), Kristiansen - Galasek, Mnari (46. Misimovic) - Kluge - Vittek, Kennedy (60. Mintal), Saenko

Tore: 1:0 Sörensen (15., Foulelfmeter), 1:1 Wolf (85.)

Zuschauer: 15.089

Schiedsrichter: Kircher

Gelbe Karten: Baumgart, Rangelov, Angelov/Galasek

Gelb-Rote Karten: -/Vittek (63., wdh. Foulspiel)

Rote Karten: -/-

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