Profis Mittwoch, 21.05.2014

Früher Cluberer, heute Cluberer: Bernd Hobsch

fcn.de blickt in seiner Serie auf ehemalige Spieler zurück, die dem Club auch heute noch verbunden sind.

Foto: Picture Alliance

 Der Club ist ein ganz besonderer Verein – und für manche noch ein bisschen mehr als das. fcn.de blickt in seiner Serie „Früher Cluberer, heute Cluberer“ auf ehemalige Spieler, die heute beim 1. FCN tätig sind. In der aktuellen Folge: Bernd Hobsch (199-2002 Spieler, aktiv in der Traditionsmannschaft des 1. FCN).

fcn.de: Sie sind mit dem Fußball in der DDR aufgewachsen. Welche Unterschiede konnten Sie hinblickend auf den Fußball in Westdeutschland ausmachen?

Bernd Hobsch: Das war für mich eine ganz andere Welt. Fußball in Ostdeutschland war nicht so geprägt wie in Westdeutschland. Jedes Kind hat damals schon die Bundesliga geschaut. Jeder hat auch vor der Wende schon die Sportschau verfolgt und deshalb war es für Viele ein Traum, einmal in der Bundesliga zu spielen. 

fcn.de: Wenn Sie häufiger verletzungsfrei geblieben wären, hätte Ihre Karriere dann anders ausgesehen?

Bernd Hobsch: Ich will nicht zurückschauen. Es kam so, dass ich oft muskuläre Probleme hatte. Das gehört einfach zum Fußball und kommt auch heutzutage noch häufig vor. Ob ich jetzt ohne die Verletzungen weitergekommen wäre, das kann ich nicht beurteilen.

fcn.de: Wenn es für einen Ihrer Vereine um wichtige Tore ging, dann waren Sie zur Stelle. Welches Tor war für sie das wichtigste im Club-Trikot?

Bernd Hobsch: Ganz klar der Treffer gegen Mainz. Wir haben zu Hause mit 1:0 gewonnen und sind anschließend vorzeitig aufgestiegen. Dieses Tor war für mich unvergesslich.

fcn.de: Ist der Club-Aufstieg im Jahr 2001 das schönste Erlebnis wenn Sie an Nürnberg zurückdenken, oder gibt es noch andere schön Momente?

Bernd Hobsch: Der Aufstieg war sehr schön. Gerne erinnere ich mich aber auch an die Zeit mit Friedel Rausch zurück. Unter ihm habe ich viel Einsatzzeit sammeln können.

fcn.de: Sie haben auch einige Zeit in Bremen gespielt. Inwieweit kann man Werder Bremen und den 1. FCN miteinander vergleichen?

Bernd Hobsch: Seitdem ist viel Zeit vergangen, deshalb kann ich beide Vereine auch nicht miteinander vergleichen. Bei Werder Bremen spielten wir damals um die Meisterschaft und ich durfte sogar für die Nationalmannschaft auflaufen. Das ganze Umfeld war ganz anders. Beim 1. FC Nürnberg war alles noch kleiner, die Strukturen waren vor einiger Zeit anders. So war es damals, was heute ist, das kann ich schwerer beurteilen. 

fcn.de: Sie haben nach Ihrer Karriere eine Trainerlaufbahn gestartet und unter anderem auch eine Damenmannschaft trainiert. Verfolgen Sie noch weitere Tätigkeiten?

Bernd Hobsch: Im Jahr 2003 habe ich meinen Trainerschein gemacht, kurz nachdem ich meine Karriere beendet habe. Nebenbei trainierte ich Landesligisten, um Erfahrungen zu sammeln und zu erkennen, ob das Trainergeschäft überhaupt etwas für mich ist. Die Damenmannschaft habe ich auch nur privat trainiert. Seit acht Jahren habe ich nun meine Fußballschule. Im Sommer helfen wir kleineren Vereinen und leiten über drei Tage ein Fußballcamp.

fcn.de: Sie spielen aktuell für die Traditionsmannschaft des 1. FC Nürnberg. Besteht sonst noch Kontakt zum Verein?

Bernd Hobsch: Als mein Sohn noch für den 1. FCN spielte, war der Kontakt noch enger. Sonst habe ich nur noch Kontakt zu Dieter Nüssing. Leider kann ich aufgrund meiner  Knöchel nicht mehr so häufig für die Traditionsmannschaft spielen. Wenn ich die Zeit finde, dann fahre ich aber schon mal zu Spielen der Traditionsmannschaft und schaue sie mir an.  

fcn.de: Ihr Sohn ist ebenfalls Stürmer, geht beim 1.SC Feucht auf Torejagd. Konnten Sie ihm das Torjäger-Gen vererben?

Bernd Hobsch: Das ist schwierig zu sagen - er muss einfach seinen eigenen Weg finden und der ist nicht immer leicht. Vielleicht hätte er ein bis zwei Jahre früher beginnen müssen. Wichtig ist aber für ihn, dass er seine Ausbildung fortsetzt und froh ist, Fußball spielen zu können. Er muss einfach glücklich sein.


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