Profis Donnerstag, 27.03.2014

Früher Cluberer, heute Cluberer: Reinhold Hintermeier

fcn.de blickt in seiner Serie auf ehemalige Spieler, die dem Club auch heute noch verbunden sind.

Foto: Picture Alliance

Der Club ist ein ganz besonderer Verein – und für manche noch ein bisschen mehr als das. fcn.de blickt in seiner Serie „Früher Cluberer, heute Cluberer“ auf ehemalige Spieler, die heute beim 1. FCN tätig sind. In Folge 11: Reinhold Hintermaier (1979 - 1984, 1992 – 1995 Spieler. Im Anschluss an seine Profi-Laufbahn noch viele Jahre Nachwuchstrainer beim Club. Aktiv in der Traditionsmannschaft des 1. FCN)

fcn.de: Im Pokalfinale 1982 erzielten Sie einen Treffer aus der Distanz von über 40 Metern. War das der schönste Moment im Trikot des 1. FC Nürnberg? Gibt es weitere Club-Ereignisse an die Sie gerne zurückdenken?

Reinhold Hintermaier: Das Pokalfinale war für mich eine tolle Geschichte. Logischerweise zählt das Tor auch dazu, schließlich ist es vielen Leuten in Erinnerung geblieben. Wenn man im Pokalfinale steht und plötzlich so einen Treffer erzielt, dann ist das ein großartiges Erlebnis.Schön war aber auch mein erstes Jahr in Nürnberg. Alles war sehr familiär, der Kader bestand größtenteils aus Jugendspielern und wir haben den Aufstieg in die erste Bundesliga geschafft.

fcn.de: Ihre Rückkehr zum 1. FC Nürnberg war ziemlich furios. Fünf Jahre nachdem Sie Ihre Karriere beendet hatten und bereits als Trainer arbeiteten, wurden Sie vom Club reaktiviert. Wie kam es dazu? 

Reinhold Hintermaier: Ich war Amateurtrainer und zum Saisonende wurde ich vom ehemaligen Manager Dieter Renner gefragt, ob ich mir vorstellen könnte für fünf Spiele bei den Profis auszuhelfen. Es fehlte ein Spieler, der eine junge Mannschaft führen kann. Schon nach zwei Tagen war allen klar, dass ich dabei bleiben werde. Denn auch Trainer Willi Entenmann hat erkannt, dass ich dem jungen Team weiterhelfen konnte.

fcn.de: Wie gestaltete sich anschließend das Training für Sie? War es schwierig, sich wieder an die Abläufe anzupassen?

Reinhold Hintermaier: Nein, für mich war das eher lustig. Ich war ja selber Spielertrainer und als ich in die Profimannschaft kam, ist ein allgemeines Schmunzeln ausgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt wusste kein Spieler, dass ich nach oben komme. Nach zwei bis drei Tagen wirkte es dann so, als wäre ich die komplette Saison dabei gewesen. Das war ein unglaublicher Einstieg und eine sehr schöne Zeit. Stressig war es eher für die anderen Spieler. Für mich war es wunderschön nach so langer Zeit wieder für den 1. FC Nürnberg zu spielen.

fcn.de: Sie galten als Gegner von Schienbeinschützern. Auch ein Schienbeinbruch hat Ihre Meinung über die Protektoren nicht geändert?

Reinhold Hintermaier: Ich konnte einfach nicht mit Schonern spielen, das war wirklich ein Problem für mich. Es fing schon beim Laufen an. Außerdem bin ich fest davon überzeugt, dass mir die Schienbeinschoner bei der Verletzung auch nichts genützt hätten. Für die Jugendlichen finde ich es aber elementar wichtig, der Sport ist athletischer und die Verletzungsgefahr ist höher geworden. Wenn die Jugendspieler lernen, früh mit den Schonern zu spielen, dann ist es ganz anders als bei mir damals. Als die Pflicht eingeführt wurde, war ich schon 30 Jahre alt.

fcn.de: Beim 1. FCN arbeiteten Sie anschließend als Nachwuchstrainer – Welcher Tätigkeit gehen Sie aktuell nach?

Reinhold Hintermaier: Ich betreibe eine Fußballschule und bin in der Jugendarbeit Partner vom 1. FC Nürnberg. Ich trainiere in verschiedenen Vereinen und verschiedenen Ortschaften und bilde dort junge Spieler aus.

fcn.de: Sie spielten auch mit Eintracht Braunschweig erstklassig. Wie groß war die Freude über den Aufstieg der Eintracht und wie beurteilen Sie die aktuelle sportliche Lage?

Reinhold Hintermaier: Braunschweig hatte eine lange Durststrecke hinter sich, sie waren ja zwischendurch auch schon drittklassig. Wenn man dann aber sieht, dass der Verein es schafft in die 1. Bundesliga aufzusteigen, dann freut man sich. Leider denke ich, dass sie Probleme haben, den Klassenerhalt zu schaffen. Dennoch es ist ein sehr lehrreiches Jahr. Sie haben einen sehr guten Trainer und der Verein hält trotz sportlicher Krisen an ihm fest. Die Strukturen für die Zukunft sind gegeben. Selbst wenn der BTSV absteigen sollte, bin ich davon überzeugt, dass er im nächsten Jahr wieder um den Aufstieg mitspielen wird.

fcn.de: Welche Verbindungen haben Sie heute noch zum Club und zur Eintracht?

Reinhold Hintermaier: Zum Club habe ich ein gutes Verhältnis. Gelegentlich spiele ich sogar für die Traditionsmannschaft. In Braunschweig ist das anders. Zur Eintracht habe ich keinen Kontakt mehr. Es ist ja nun auch schon fast 20 Jahre her. Seitdem hat sich viel im Verein geändert und auch die Leute haben sich verändert. Zu Rainer Zobel pflege ich ein gutes Verhältnis, genauso wie zu einigen Spielern aus meiner Zeit in Braunschweig.


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