Spielabbruch in Nürnberg

Ins Wasser gefallen: Das Schiri-Team brach das Spiel ab

Nürnberg - Das Heimspiel des 1.FCN gegen den VfL Wolfsburg ist vorzeitig abgebrochen worden. Das Schiedsrichter-Team entschied am Freitagabend (11.04.08) gegen 22.15 Uhr, die Partie beim Stand von 1:0 für den Club nach 45 gespielten Minuten und einer einstündigen Unterbrechung nicht mehr anzupfeifen. Die Wetter- und Platzverhältnisse, so der Unparteiische Dr. Jochen Drees, ließen keine reguläre Fortsetzung der Begegnung zu. Das Spiel wird komplett neu angesetzt, beginnt dann wieder bei 0:0. Tickets behalten ihre Gültigkeit!

Fünf Minuten vor Spielbeginn hatte es angefangen, wie aus Kübeln zu gießen. Bereits nach einer guten Viertelstunde stand der Platz unter Wasser. Kurz zuvor bereits die erste Schrecksekunde aus Nürnberger Sicht, als Drees in der elften Spielminute auf den Elfmeterpunkt im Club-Strafraum zeigte. Andreas Wolf hatte VfL-Stürmer Edin Dzeko etwas ungestüm umgerannt. Der Mann im Tor machte Wolfs Fehler zum Glück wieder gut: 1.FCN-Goalie Jaromir Blazek hielt Marcelinhos Strafstoß! Begeisterung pur im Achteck trotz des strömenden Regens!

Unwetter und Regen immer stärker

Während das Wetter über und in dem Stadion immer schlechter wurde und durch den böigen Wind und Pfützen auf dem klatschnassen Grün bereits die erste Spielunterbrechung drohte, fanden die Gastgeber immer besser in die Partie. Soweit man davon sprechen konnte. Denn auf dem rutschigen Untergrund waren nur noch Kurzpässe möglich, und oft blieb der Ball sogar dabei liegen.

Noch vor der Halbzeitpause wurden die Nürnberger für ihren tollen Einsatz belohnt: Jan Kristiansen hatte in den Strafraum auf Saenko gepasst, der Russe sich schnell gedreht und abgezogen. Eine gute Idee, denn VfL-Torwart Diego Benaglio ließ den glitschigen Ball unglücklich auf den Boden abprallen, von dort sprang der Ball zum Entsetzen des Schweizer Nationaltorhüters und seiner Kollegen ins Netz. 1:0 - die Führung für den Club, es wäre Saenkos erstes Tor in dieser Bundesliga-Saison gewesen (35.).

Mittwoch beim VfB

Die Nürnberger Fans obenauf - und unmittelbar vor der Pause hatten sie erneut den Torschrei auf den Lippen: Zvjezdan Misimovic war steil bedient worden, sein vielversprechender Schlenzer an Benaglio vorbei blieb jedoch auf halber Strecke liegen. Damit noch nicht genug: Charisteas wurde bei seinem Sololauf aufs Wölfe-Tor nur von der "Wasserbremse" gestoppt (45.). Wie auch die gesamte Partie, die nach der Pause und einer insgesamt 60-minütigen Unterbrechung nicht mehr aufgenommen wurde, obwohl etliche emsige Helfer versucht hatten, das Wasser vom Platz zu schippen. Vergeblich.

Es war der erste Spielabbruch in der Bundesliga seit dem 27. November 1976. Damals fand die Begegnung zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Fortuna Düsseldorf beim Stand von 0:1 in der 76. Minute nach Flaschenwürfen der Zuschauer ihr vorzeitiges und hässliches Ende. Diesmal war es zum Glück nur der Regen - erstmals in der 44-jährigen Geschichte der deutschen Eliteliga. Seine nächste Partie bestreitet der Club schon am kommenden Mittwoch (20.00 Uhr) - dann geht's zum amtierenden Meister VfB Stuttgart, der zunächst mal am Sonntag in Leverkusen im Einsatz ist.

Zum Nachlesen - die erste Halbzeit im   !

Die ersten 45 Minuten im Stenogramm:

1. FC Nürnberg: Blazek - Kristiansen, Wolf, Abardonado, Pinola - Galasek - Misimovic, Engelhardt - Saenko, Vittek - Charisteas

VfL Wolfsburg: Benaglio - Riether (45. Laas), Ricardo Costa, Simunek, Schäfer - Josué - Hasebe, Gentner - Marcelinho - Dejagah, Dzeko

Tor: 1:0 Saenko (35.)

Zuschauer: 40.000

Schiedsrichter: Dr. Drees

Gelbe Karten: Wolf/Gentner

Gelb-Rote Karten: -/-

Rote Karten: -/-

Besonderes Vorkommnis: Blazek hält Foulelfmeter von Marcelinho (11.)

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