Zum Abschied ein absoluter Höhepunkt

Für Raphael Schäfer ist das Endspiel etwas ganz Besonderes

Nürnberg - Für Club-Torwart Raphael Schäfer ist das Pokalfinale am Samstag (26.05.07, 20.00 Uhr) nicht nur das erste Endspiel seiner Karriere, sondern auch das letzte für seinen alten Klub. Und das ausgerechnet gegen seinen neuen Verein, den VfB Stuttgart. "Ein schöneres letztes Spiel kann es doch gar nicht geben", freut sich Schäfer ganz besonders auf die Partie. "Doch auch ohne dieses Erlebnis haben wir eine tolle Saison gespielt", so Schäfer.

"Der VfB ist Favorit, ich nehme das Spiel in Berlin als großen Höhepunkt meiner Karriere mit." Dass sich der Linksfuß wie in den Bundesliga-Partien nach der Bekanntgabe des Wechsels richtig reinhängen wird, steht außer Frage. "Ich habe ja nichts davon, wenn Stuttgart gewinnt. Und international qualifiziert sind wir beide", so Schäfer.

"Kann erhobenen Hauptes weggehen"

Insgesamt 97-mal stand der 28-Jährige im Bundesliga-Tor - 97-mal für Nürnberg. 2001 kam er für vergleichsweise wenig Geld aus Lübeck, beim Club aber erstmal nicht an der damaligen Nummer eins, Darius Kampa, vorbei. Dies änderte sich in der Saison 2003/04, als Schäfer seinen Rivalen als Stammtorwart ablöste. Nach einigen Irrungen und Wirrungen mit den eigenen Anhängern sahen bald alle ein, dass Schäfer der unumstrittene Rückhalt beim 1.FCN war.

"Am Anfang hatte ich es logischerweise noch schwer hier. Ich musste mir bei den Fans und den Medien alles hart erarbeiten. Doch ich denke, dass mir das gelungen ist. Ich kann von hier erhobenen Hauptes weggehen und blicke auf sehr schöne sechs Jahre beim FCN zurück", stellt Schäfer zurecht fest.

Schäfer trifft auf seinen "Vormieter"

In der ersten Saisonhälfte dieser Spielzeit, seiner wohl besten überhaupt, wählten ihn die Fans zum Cluberer der Hinrunde; bei der Verabschiedung vor dem Hamburg-Spiel erhielt er vom Publikum den meisten Applaus. Schäfer selbst führt seine starken Leistungen auch auf seinen Coach zurück: "Ich habe mich unter Hans Meyer sehr weiterentwickelt. Seine Spielweise kommt mir einfach entgegen. Das geht der ganzen Mannschaft so. Da sind zwei Seiten zusammengekommen, die einfach passen."

Ab nächsten Sommer beginnt für Schäfer ein neues Kapitel. Bei den Schwaben soll der reaktionsschnelle und überragend mitspielende Schlussmann in die Fußstapfen von Nationaltorwart und Freund Timo Hildebrand treten. Dieser hütet seit Ende der Saison 1999/2000 ununterbrochen das VfB-Gehäuse und absolvierte mehr als doppelt so viele Partien im Oberhaus wie Schäfer (221). Am Samstag ist auch für Hildebrand Schluss - der 28-Jährige feiert nach zwölf Jahren beim VfB seinen Abschied und würde dabei natürlich allzu gerne das Double mitnehmen. Die beiden Goalies stehen im Blickpunkt - auch für die Europameisterschaft 2008 ein interessantes Duell...

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